Immer wieder begegne ich Menschen, auch Unternehmerinnen und Unternehmern, die meinen, es seien Fördermittel gleich Zuschüsse. Gern kombiniert mit der Frage: „Frau Jensen, stehen mir eigentlich Fördermittel zu?“
Kann ich Fördermittel kriegen?
Mit dem Anliegen: „Kann ich Fördermittel kriegen?“ kann ich so leider nicht viel anfangen, auch wenn ich die generelle Frage verstehe. Ich könnte sie in fast allen Fällen mit „JA „beantworten, aber das hilft nicht wirklich weiter. Also erfrage ich erst einmal das eigentliche Interesse: Sollen es unbedingt Zuschüsse sein, oder hilft auch ein Kredit weiter?
Der größere Teil der Fördermittel sind nämlich Darlehen, keine Zuschüsse.
Zuschüsse gibt es vor allem im innovativen Bereich und für Klimaschutzmaßnahmen.
Diese heißen dann „nicht rückzahlbare Zuschüsse“, was eigentlich ein absurder Begriff ist, denn im Grunde genommen müsste es „nicht zurückzuzahlender Zuschuss“ heißen. Diese Zuschüsse sind tatsächlich geschenktes Geld. Natürlich müssen die Mittel zweckgebunden und bestimmungsgemäß verwendet werden. Das muss man auch nachweisen.
„Normale“ Unternehmens-Investitionen, egal ob in Form einer Gründung oder als Investition durch ein etabliertes Unternehmen, sind zu einem ganz, ganz überwiegenden Teil förderfähig in Form von zinsverbilligten Krediten.
Grundsätzlich gibt es Förderung nur anlassbezogen, das heißt, wenn ein Unternehmen etwas vorhat, investieren oder erweitern, einen neuen Geschäftszweig eröffnen will, sanieren möchte, ein neues Unternehmen gegründet werden soll, oder, oder oder…
Wichtig aber ist: Eine Antragstellung muss unbedingt vor einer Investition erfolgen. Finanzielle Verpflichtungen wie Kaufverträge, die bereits eingegangen wurden, sind nicht mehr förderfähig!
Fördermittel gleich Zuschüsse ?
Nein, das kann man so also ganz und gar nicht sagen.
Es gibt 4 Haupt-Kategorien an Fördermitteln.
Welche Fördermittelarten gibt es?
Die Förderart, die weitaus am häufigsten ist, wie schon erwähnt, ist das Darlehen, bzw. der Kredit, gefolgt vom Zuschuss, Bürgschaften und Beteiligungen.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen „Darlehen“ und „Kredit“?
Die Begriffe werden oft recht wahllos und austauschbar verwendet, sie sind auch eng miteinander verwandt. Ein Darlehen ist langfristiger Kredit (bei Förder-Darlehen für Investitionen meist 10 Jahre), bei dem die Auszahlung in einer Summe erfolgt. Das Besondere bei Förder-Darlehen ist, dass mit der Rückzahlung in der Regel nicht sofort begonnen werden muss, sondern z.B. bei einer 10-jährigen Laufzeit bis zu 2 Jahren tilgungsfreie Anlaufzeit gewährt werden. Der Zinssatz ist zudem auf 10 Jahre festgeschrieben. Anhand eines Tilgunsplans kann man genau überprüfen, welche Zahlungen im Laufe der kommenden Jahre fällig werden.
Zudem gibt es den Zuschuss. Auf den bin ich ja schon eingegangen.
Dann ganz wichtig für viele, die einen Kredit brauchen:
Die BÜRGSCHAFT:
Bei mangelnden Sicherheiten seitens des Kreditnehmers helfen die Bürgschaftsbanken der Länder mit einer Ausfallbürgschaft in Höhe von bis zu 80% der bewilligten Kreditsumme. Die Höhe der Besicherung, die für ein Darlehen zu stellen ist, ist programmabhängig. Es gibt Programme bei denen gar keine Sicherheiten gestellt werden müssen, (jedenfalls auf dem Papier…) und Programme, bei denen die Kreditsumme voll besichert werden muss. Abstufungen dazwischen gibt es auch.
Zudem gibt es BETEILIGUNGEN, diese sind aber demnächst ein eigenes Kapital wert. Zu unterscheiden ist unter anderem zwischen privaten und staatlichen Beteiligungen, die über die Beteiligungsgesellschaften der Bundesländer vergeben werden.
Beteiligungskapital ermöglicht vielfach erst die Bewilligung eines (Förder-) Darlehens, weil es als Eigenkapital gilt. Auch auf das Thema Eigenkapital möchte ich in den nächsten Wochen eingehen.
Haben Sie Nachfragen? Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie eigentlich auch Fördermittel nutzen sollten und könnten?
Schreiben Sie mir einfach oder rufen Sie mich an!
Checken Sie doch schon einmal Ihre Chancen anhand des Analysebogens!
Sie finden ihn unter dem Reiter „Honorar“.